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„Das lernst Du von mir“ – Eltern als Sportlehrer

    Skifahren, Eislaufen, Schwimmen – das eine oder andere lernt jedes Kind im Laufe seines Lebens. Alle sollten zumindestens schwimmen können, denn das kann lebenswichtig sein. Die meisten Eltern können selbst schwimmen, manche auch skifahren und /oder eislaufen, manche Kinder wollen gerne reiten lernen, segeln, Hockey spielen, beim Fußball richtig dribbeln….und so weiter. Und für die Eltern stellt sich die Frage: Lernt er oder sie das von mir – oder lieber im Kurs und Verein?

    Viele Vorteile im Kurs

    Vieles spricht für einen Kurs oder Verein. Denn es lernt sich einfach besser, wenn man die Gruppendynamik einbeziehen kann. Kinder sehen, welche Schwierigkeiten andere haben, lernen von den Fehlern und den Fortschritten der Mitschüler. Und wenn der Freund besser Schlittschuh läuft, spornt das richtig an!

    „Wir setzen für unsere Kinderskigruppen besondere Parcours, um den Kindern die Bewegung auf Skiern nahezubringen“, sagt Ken, der Skilehrer, bei dem schon Vierjährige das Pistenwedeln üben. Bei Ken bekommen die Kleinen zum Beispiel im „Stangenkarrussell“ das richtige Gefühl für die Bretter. Ein Aufwand, den ein Einzelner auch für zwei oder drei Kinder nicht treiben würde.

    Wichtig auch bei Sportarten, die nicht so ganz ungefährlich sind: Erfahrene Sportlehrer haben einen ganz anderen Blick auf die Situation und können mögliche Gefahren für kleine Anfänger besser erkennen, als unerfahrene Eltern.

    Familienkrach im Schwimmerbecken?

    Lernen von den Eltern kann so seine Tücken haben: Da kommt dann in das Sporterlebnis auf einmal ein familiärer Konflikt mit hinein. Was, du zappelst bei den Schwimmbewegungen? „Genauso wie am Esstisch, das kann ja nicht funktionieren!“ Heute morgen wegen Trödelei gestritten? Keine gute Voraussetzung für einen gelungenen Mini-Skikurs mit Mama, bei dem der Filius diesmal aus Vorsicht eher langsam fährt.

    Eltern machen ungewollt Fehler

    Manche großen Vorbilder überschätzen außerdem ihre Kompetenz, selbst Gelerntes weiterzugeben. „Wer Kindern schwimmen beibringt, macht oft den Fehler, den Bauch der Kinder hochdrücken zu wollen“, sagt Stefan Schoberth, Leiter einer Schwimmschule. „Dabei ist die Haltung, fast im Wasser zu stehen, eine normale Kinderschwimmhaltung. Werden die Kinder hochgedrückt , um auf dem Wasser zu liegen, kippen sie manchmal nach vorne über, schlucken Wasser und bekommen Angst.“ Auch beim Schwimmen lehren hilft Erfahrung: „Zu sehen, wann ein Kind etwas wirklich gelernt oder vielleicht gerade Angst bekommt – wir haben ein Gefühl dafür“, so Schoberth.

    Natürlich gibt es Ausnahmen

    Wie immer gibt es Ausnahmen: Vielleicht möchte die begeisterte Reiterin ihrer Tochter dieses Hobby gerne weitergeben? Und wenn es klappt, dann gibt sie vielleicht nicht nur die Begeisterung weiter und den Respekt für die Tiere. Gleichzeitig schafft sie vielleicht eine lebenslange Verbindung zwischen Mutter und Tochter jenseits von Generationskonflikten.

    Adressen und Links:
    Kinderschwimmen

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