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Freddi, Valle Müs und die Sache mit der Liebe

    „Gibt es eine Versicherung gegen verlorengegangene Liebe?” Das möchte Freddi, die eigentlich Fredrika heißt, von Tante Mary wissen. Die ist doch Geschäftsfrau und verkauft den ganzen Tag Versicherungen. Aber so eine Versicherung gibt es nicht. Die Ehe aber, erklärt Tante Mary ist ein Versprechen – aber da liegt eben der Hase im Pfeffer, denn die Frage ist, ob man das Versprechen halten will. Freddi erbleicht, denn sie versteht was Tante Mary meint: Wie oft hat sie Mama versprochen, den Fahrradhelm zu tragen? Und hat sie ihn einmal getragen? Nein…..

    Fragen nach der Liebe

    Aber Tante Mary ist nicht die Einzige, die Freddi fragt. Sie fragt alle aus dem kleinen mecklenburgischen Dorf Hoppelstein. Freddi liebt dieses Dorf und den alten Bahnhof, in dem sie wohnt, schon wegen Valle Müs, ihrem Hund, der sie immer begleitet, außer in die Schule natürlich. Aber ihre Mutter vermisst die Großstadt und zieht nach einem heftigen Streit mit Freddis Vater erst einmal dorthin.

    Auf den ersten Blick hört es sich nach einer Problemgeschichte an, doch das ist beim Lesen eher das Gegenteil: Freddi erzählt aus ihrer Perspektive, wie sie mit Stucke, dem Nachbarsjungen unterwegs ist, und den Neuen im grünen Pulli trifft, der ihr erst den Zugang zu „ihrem“ Wald verbieten will und sich dann doch als Freund herausstellt. Freddi ist ein mutiges zehnjähriges Mädchen, das die Erwachsenen mit ihren Fragen konfrontiert und sich aus den doch sehr unterschiedlichen Antworten ihren eigenen Reim macht. Der dann am Ende sogar zu einem Aufsatz wird.

    „In einer Geschichte zu versinken, vom Strudel mitgerissen werden, Medium sein für eine Erzählung, eine Idee, eine Vision…das ist mein Job“ schreibt Dorotée Böhlke, die Illustratorin von Freddis Geschichte. Und genau das tun sie, die meist kleinen Illustrationen, sie fangen genau die Stimmung ein oder bieten die passende Vorlage für die eigene Phantasie.

    „Freddi, Valle Müs und die Sache mit der Liebe“ ist das zweite Buch von Autorin Mara Schindler, die 1982 geboren sich dem Versuch verschrieben hat, das Leben in Worte und Hände zu fassen. Die Liebe scheint eines ihrer Themen zu sein, so dreht sich doch auch ihre erste Erzählung für Erwachsene um das Mädchen Susa, welches seit frühester Kindheit die Liebe sucht.

    Geschichten fürs Radio hat Schindler schon viele geschrieben, ihr zweites Kinderbuch erscheint voraussichtlich Anfang 2017.

    Freddi, Valle Müs und die Sache mit der Liebe, Mara Schindler, mit Illustrationen von Dorothée Böhlke, Rowohlt rotfuchs Taschenbuch Verlag. Reinbek bei Hamburg, 2016, ISBN 978-3-499-21716-6, 123 Seiten, ab 8 Jahre, zum selber Lesen oder Vorlesen (9,99 Euro)

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