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Was lernen unsere Kinder eigentlich, wenn sie fernsehen?

    Sandmännchen, Kleiner roter Traktor, Lillifee und pur+ – Fernsehen gehört um Alltag unserer Kinder wie zum Alltag ihrer Eltern. Bei den meisten zeitlich beschränkt, klar, meist auch ausgewählt – aber Einfluss nimmt das, was Kinder im Fernsehen sehen, ganz sicher auf das Weltbild unserer Kinder.

    Eine Studie des Internationalen Zentralinstituts für Jungend- und Bildungsfernsehen (IZI) hat Kinder selbst gefragt, und dabei ist Erstaunliches herausgekommen. Die Studie fragte 1.412 Kinder (7 und 10 Jahre) in Deutschland, den USA, Schottland, Irland, Argentinien und Kuba, was sie mal so richtig vom Fernsehen gelernt hätten.

    Faktenwissen, aber auch Rollenvorbilder – die, die da sind

    Und dabei hat man festgestellt, dass Kinder aus dem Fernsehen alles Mögliche lernen. Erzählen sie von Dingen, die sie bei „Willi wills wissen“ oder „pur +“ gelernt haben, ist das Elternherz noch ganz zufrieden – Motto: Fernsehen kann auch bilden“ .

    Aber neben Faktenwissen lernen sie aus dem Fernsehen erwiesenermaßen auch Verhaltensweisen. Das heißt: So, wie sich Hanna Montana verhält, so wie Supermann die Probleme löst – das nehmen sie sich als Vorbild. Klar von einer Sendung wird kein Weltbild geprägt und natürlich weiß ein Grundschüler bereits, dass wir nicht in der Welt von Star Wars leben. Aber trotzdem: Als Erwachsener ist man schon so voll von Bildern, fest in seinem Weltbild, dass man auf die Vorbildfunktion von Filmen zu wenig achtet. Aber unsere Kinder sehen anders fernsehen, daran sollten wir immer einmal denken.

    Auch reine Kindersendungen sind durch den Import von so manchen platten amerikanischen Jugendserien oder Zeichentrickfilmen nicht immer gute Vorbilder. So manches Mal schauen sich die kleinen Zuschauer davon ein Weltbild ab, welches ihren Eltern vielleicht nicht gefällt.

    Manchmal geht es sogar soweit, dass die Kinder Gefahren wahrnehmen, die so real gar nicht existieren. In der Studie des Instituts sagte eine Junge aus Argentinien, dass „Zug fahren gefährlich ist“, weil er einmal den Bericht über ein Zugunglück gesehen hatte.

    Selbst genau hinschauen

    Also: Genau hinschauen, was der Nachwuchs so konsumiert. Warum nicht mal daneben setzen, und die gleiche Sendung schauen? Muss ja nicht immer sein. Auch mal fragen, was denn da jetzt so interessant war. Kinder suchen sich selbst aus, was sie von dem Gesehenen mitnehmen – da ist es gut, wenn man als Eltern fragt. Um sich ein Bild davon zu machen, was sich denn im kleinen Gehirn neben sich so festgesetzt hat.

    Dem Kind helfen, das Gesehene in einen Kontext zu setzen, wenn es das selbst nicht kann, weil ihm eigene Erfahrungen fehlen. So zum Beispiel im Falle des Zugunglücks: „Überlege mal, wie oft wir schon Zug gefahren sind….“

    Es gibt durchaus gute Sendungen im Fernsehen für Kinder – trotzdem lohnt sich ein zweiter und dritter Blick von erwachsenen Augen in die „Glotze“, wenn die Kindersendung läuft.

    Foto: Michael Sander

     

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