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Lügen haben manchmal Kinderbeine

    Wie auf Kinderlügen reagieren? Philipp, erste Klasse, kommt gut gelaunt nach Hause: „Heute keine Hausaufgaben, Mama!“ Ein Blick in sein Notizheft genügt – da ist heute noch Einiges zu tun. „Aber Philipp, Du musst doch noch die zwei Aufgaben hier machen“ „Oh, hab ich vergessen“, so der enttäuschte Kommentar des Grundschülers.

    Kinder zwischen vier und acht Jahre „lügen“ gerne einmal – wobei eine „Lüge“ nicht immer unbedingt der richtige Ausdruck dafür ist: Sie denken sich die Welt gerne so, wie sie sie gerne hätten (nämlich: keine Hausaufgaben) und vergessen dann (wirklich!!), dass die Lehrerin heute eine Hausaufgabe gegeben hatte.

    Wie als Eltern reagieren?

    Am besten: Nicht zu viel Aufhebens davon machen und in ruhigem Ton die Unwahrheit aufdecken. Eine Strafe könnte hier dazu führen, dass das Kind noch eher absichtlich lügt, weil es Strafen fürchtet. Und bei der Sache mit der Hausaufgabe ist es außerdem Strafe genug, wenn Philipp sich jetzt doch an den Schreibtisch setzen muss.

    Lügen gehört zur moralischen Entwicklung. Kinder testen aus: Was ist richtig, was ist falsch, wie weit kann ich gehen? Und bilden so ihr Über-Ich aus. Deshalb müssen Eltern auf eine offensichtliche Lüge reagieren und dem Kind ruhig sagen, dass die Realität eine andere ist. Auch beispielsweise, wenn das Kind bereits älter ist und zu Beginn der Pubertät einfach Grenzen ausloten muss. Klar auf dem eigenen Standpunkt bestehen, um dem jungen Gegenüber zu zeigen, was richtig ist – das ist die beste Strategie für Eltern.

    Über Wahrheit und Lüge sprechen

    Und ein Tipp, wenn das Lügen öfter vorkommt: Einmal altersgerecht über das Thema „Lügen“ sprechen: Was ist Vertrauen? Wie kann eine Lüge zu dummen Situationen führen (zum Beispiel eine Ermahnung der Lehrerin wegen nicht-gemachter Hausaufgaben…)

    Und noch etwas: Wir sind ja alle Vorbilder und unsere Kinder merken viel mehr, als es uns manchmal lieb ist – wer also selbst gerne einmal flunkert, muss sich nicht wundern, wenn Sohn oder Tochter es nachmachen.

    Bild von jacqueline macou auf Pixabay

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