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Studenten im „Versicherungsloch“

    Der Vater traute seinen Ohren nicht: Seine Tochter Marie (21) sollte tatsächlich aus den USA zurückfliegen, hier in Deutschland eine neue Reiseversicherung abschließen, um dann wieder zurück nach New York zu reisen?

     

    Genau so hatte es die Versicherungsagent mitgeteilt. Dabei wollte seine Tochter Marie nur spontan ein Semester länger im Ausland studieren und dafür ihre Versicherung verlängern.

    Die Ursache für das „Versicherungsloch“ liegt in den Verträgen der Versicherungen. Sie sind in der Regel auf eine bestimmte Laufzeit befristet, meistens bis zum Tag, an dem die Reisenden aus dem Flieger steigen und wieder deutschen Boden betreten. Wer sich dann aber im Ausland spontan dazu entscheidet, länger zu bleiben, sitzt in der Falle. Denn aus dem Ausland heraus, also während einer Reise, lassen sich in der Regel keine Reiseversicherungen abschließen. Das geschieht nicht ohne Grund: Die Versicherer fürchten, dass bereits erkrankte Menschen noch schnell eine Versicherung abschließen – um sie noch am selben Tag in Anspruch zu nehmen.

    Nur wissen viele Studenten, aber auch Globetrotter oder andere Langzeitreisende nicht vorab genau, wie lange sie im Ausland bleiben.

    Tipps für Studenten im Ausland:

    Damit Studenten, die ein Auslandsemester absolvieren, sich alle Optionen offen halten können, gibt Hans Walter Schäfer, Versicherungsmakler in Niederkassel bei Bonn, folgende Tipps:

    Zeitraum vorab verlängern:

    Man sollte seine Versicherungspolice möglichst für einen längeren Zeitraum abschließen als die Reise dauert – zum Beispiel für ein Jahr, obwohl das Semester nur ein halbes Jahr dauert. Gleichzeitig sollte man allerdings unbedingt den Vertrag vorab studieren und schauen, ob man ihn stornieren kann und die Prämie erstattet bekommt, wenn man früher zurückkommt.

    Kündigungsfrist beachten:

    In manchen Versicherungsverträgen sind Sonderkündigungsrechte festgeschrieben. Dann fällt es noch einfacher, aus einem bestehenden Vertrag herauszukommen. Für den Versicherer entfällt ja letztlich auch das Risiko. Denn wer nicht mehr im Ausland ist, der kann auch nicht mehr im Ausland erkranken.

    Notlösung finden:

    Es gibt einige wenige Spezial-Versicherungen, die man aus dem Ausland heraus noch abschließen kann.

    Der Vater von Marie griff zum letzten Tipp und fand eine Versicherung, die seine Tochter aus dem Ausland heraus versicherte. „Wir haben Glück gehabt. Denn so ein Flug ist nicht billig und wäre obendrein noch furchtbar unnötig gewesen“, sagt er. „Auch wenn wir unsere Tochter natürlich gerne schon früher in die Arme genommen hätten.“

    Weitere Infos unter http://www.auslandstreff.de/

    Foto: Vrenibean

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