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Schnuller richtig abgewöhnen

    Text-Bild-kleinErst hilft er Babys und ihren Eltern in schwierigen Situationen – und dann soll er auf einmal nicht mehr wichtig, ja sogar schädlich sein? Unser Ratgeber über die richtige Schnullerwahl und das erfolgreiche Wiederabgewöhnen.

    Was für eine himmlische Ruhe: Nach der schier endlosen Schreiattacke nuckelt das Baby nun zufrieden am Schnuller, die völlig erschöpften Eltern atmen auf. Wenn Neugeborene unter Blähungen oder Koliken leiden, ist der Griff zum Schnuller oft für alle Beteiligten die beste Lösung. Nach den ersten drei Lebensmonaten ist der abendliche Spuk meist vorbei, der Schnuller aber bleibt. Das ist zunächst auch völlig in Ordnung. Denn bevor das Baby acht Monate alt ist, sollte das Abgewöhnen kein Thema sein.

    Welcher Schnuller ist der richtige?

    Es gibt Schnuller aus braunem Latex und aus transparentem Silikon, in drei Größen und in verschiedenen Formen, die man online zum Beispiel bei windeln.de auch finden kann. Solange das Baby keine Zähne hat, kann nach Belieben zwischen Latex und Silikon gewählt werden. Kommt es beim Baby nach dem Nuckeln allerdings zu Hautausschlägen oder zur verstopften Nase, könnte es eine Latex-Allergie haben und darf nur Silikonsauger benutzen.

    Wenn der erste Zahn durchbricht, hat Silikon jedoch auch seine Nachteile. Das künstlich hergestellte Material ist zwar langlebiger als natürliche Schnuller aus Latex, kann aber leichter reißen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Babys mit ihren neuen Zähnchen Stücken abbeißen und verschlucken könnten. Genaues Überprüfen beim täglichen Reinigen des Schnullers und frühzeitiges Erneuern sind als Vorsichtsmaßnahmen daher dringend zu empfehlen. Experten raten, bei nichtallergischen Kindern spätestens mit dem ersten Zahn sicherheitshalber auf Latexschnuller umzusteigen. Werden sie porös, klebrig oder verformen sich, ist es Zeit für einen neuen Schnuller. Den richtigen Schnuller findet man online zum Beispiel bei windeln.de.

    Alles, nur keine Kirschform

    Bei der Form des Schnullers kann man nicht viel falsch machen, wenn man auf den Aufdruck „kiefergerecht“ achtet. Die meisten Exemplare sind an der Unterseite abgeplattet und üben dadurch weniger Druck auf den Kiefer aus. Der der Mutterbrust nachempfundene runde „Kirschschnuller“ ist nach Ansicht von Zahnärzten hingegen nicht zu empfehlen.

    Was die Schadstoffbelastung angeht, gelten alle in Deutschland und in der EU verkauften Schnuller inzwischen als unbedenklich.  Die Größenangaben richten sich nach dem Alter. Größe 1 gilt von 0 bis sechs Monaten, Größe 2 ab sechs und meist bis zu 12 Monaten. Die darauf folgende Größe 3 könnte bereits weggelassen werden. Selbst ein zu klein gewordener Schnuller hat den Vorteil, dass er beim Entwöhnen hilft, da er häufiger aus dem Mund fällt.

    Wann mit dem Entwöhnen beginnen?

    Wer sein Kind schon vor dem 9. Lebensmonat vom Schnuller entwöhnen möchte, sollte bei  Einschlafproblemen oder in anderen Stresssituationen mit besonders viel Zuwendung und Körperkontakt reagieren. Als regelmäßiger Begleiter ist der Schnuller ohnehin nicht nötig. Zwanzig Minuten sind normalerweise ausreichend, um den Saugreflex bei Babys zu befriedigen. So lange dauert es höchstens,  bis durch das Nuckeln die beruhigenden Hormone freigesetzt werden. Das Kind kommt nun wieder ohne Schnuller aus oder schläft tief und fest. Dann kann man ihm den Schnuller vorsichtig aus dem Mund ziehen.

    Rückt der erste Geburtstag des Babys näher, ist es Zeit, vorsichtig mit dem Entwöhnen zu beginnen. Ein erster Schritt ist das Weglassen der Schnullerkette, um die ständige Verfügbarkeit zu erschweren. Der Schnuller wird möglichst nur noch zum Einschlafen angeboten.
    Manche Babys lassen sich auch mit Beißringen oder Schmusetüchern beruhigen, an denen sie alternativ herumnuckeln. Der späteste Zeitpunkt, den Schnuller loszuwerden, ist nach zwei bis drei Jahren, da sonst Zahnfehlstellungen wie Überbiss und Verschiebungen drohen.

    Mit Geduld und Lob zum Erfolg

    Um ihren Kindern den geliebten Tröster abzugewöhnen, greifen Eltern seit Generationen zu diversen Tricks. Weitgehend übereinstimmend gilt heute die Ansicht, dass abruptes Wegnehmen des Schnullers oder Eintauchen in bitter schmeckende Flüssigkeiten am wenigsten funktionieren. Oft wird der Schnuller dann nur durch das noch problematischere Daumenlutschen ersetzt.

    Mit  Verständnis für die Trennungs- und Verlustängste des Kleinkindes sollte der Abschied von seinem Helferlein in schwierigen Lebenslagen behutsam angegangen werden. Häufig funktionieren Tauschangebote mit der „Schnullerfee“. Schenkt das Kind ihr freiwillig seinen Schnuller, bedankt sich die Schnullerfee bei ihm mit einer kleinen Überraschung. Ob der Schnuller dafür mit einem Päckchen an die Fee verschickt, feierlich begraben oder an einen „Schnullerbaum“ gehängt wird, bleibt der Fantasie der Familie überlassen.

    Auch Argumente ziehen bei größeren Schnullerkindern meist schon gut. Spricht ein Kind mit Schnuller im Mund, sagt man ihm freundlich aber bestimmt, dass man es ja leider nicht verstehen kann. Und weil es ja nun bald in den Kindergarten geht, kann man beispielsweise aushandeln, dass der Schnuller zunächst nicht mehr im Freien verwendet wird, sondern nur noch im Haus, dann nur noch im Kinderzimmer und später nur noch im eigenen Bett. Nach dem örtlichen Zurückdrängen beginnt die zeitliche Einschränkung. Ganz wichtig ist bei dieser Schritt-für-Schritt-Methode das häufige Loben.

    Auch Belohnungssysteme zeigen teilweise gute Erfolge. Schafft das Kind, etwa einen ganzen Tag oder später eine Nacht ohne Schnuller auszukommen, gibt es einen Aufkleber. Für zehn Aufkleber wird es dann zum Beispiel mit einem Ausflug belohnt. Wie und wann auch immer das Entwöhnen vom Schnuller letztlich gelingt: Der große Verlust muss in erster Zeit gerade beim Zubettgehen durch besonders viel Zuwendung der Eltern ausgeglichen werden.

    EWikipedia: E (named e plural 

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