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Sonntagabendliche Grausamkeiten

    KOMMENTAR. Tatort „Verschleppt“  – muss das sein? Tatort ist Kult. Sonntagabend, nach einem gelungenen Wochenende noch ein Date mit den vertrauten Ermittlern und ihren ach so menschlichen Macken. Außerdem ist ein Verbrechen aufzudecken, Action und besten Fall etwas Spannung inklusive. Glücklicherweise steht immer fest: Die Guten siegen und eine neue Woche kann beginnen…

    Der Tatort vergangenen Sonntag, 22.01.2012, fiel allerdings aus dem Schema – in vielerlei Hinsicht… Der Saarländische Rundfunk ließ junge Mädchen entführen, psychisch und physisch grausamst quälen. Die Zuschauer blieben dran – diese Tatort-Ausgabe erwies sich als wahrer Quoten-Renner. Warum? Ist es so spannend vorgeführt zu bekommen, wie Man(n) Macht über junge Mädchen ausübt? Oder weil man sich mal so richtig an unmenschlichen Grausamkeiten weiden konnte?

    Erinnerungen an die Mädchen-Quälereien des Belgiers Dutroux werden wach, derzeit läuft der Prozess gegen den „Maskenmann“.  Gemeinsam ist diesen Verbrechern die Freude am Quälen. Die Wirklichkeit ist grausam genug, muss man sie dann noch derart als Sonntagabendunterhaltung verwursteln? Denkt eigentlich jemand an sogenannte „Trittbrettfahrer“, die eine prima Anleitung für ihre Perversionen geliefert bekamen? Als Mutter verging einem bei diesem Tatort jegliches Fernsehvergnügen!

    Lisa Hilbich

    Pressebüro Hilbich

     

    Fotos: SR/Manuela Meyer

     

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