Das Statistische Bundesamt hat einmal ausgerechnet, wieviel so ein Kind bis zum 18. Lebensjahr kostet – und kam dabei auf circa 120.000 Euro. Aber wieviel wäre das in „Material“ gerechnet?
Denn wenn ich mir Schränke und Schubladen, Spielkisten und Regale in Kinderzimmern so anschaue, würde mich wirklich interessieren: Wieviel Kilo Materie verbraucht ein Kind vom Säugling bis zum Volljährigen?
Erinnern Sie sich an das Kinderzimmer Ihres Nachwuchses vor 3 Jahren? Wieviele von den Dingen, die damals darin standen, gibt es heute noch? Klamotten, Schuhe? Nein, von den alten Sachen liegt heute nichts mehr in den Schränken. Alles ist komplett ausgetauscht. Außer vielleicht die geliebte Sonnenkappe – die wird dann nächste Woche verloren und macht Platz für eine neue oder auch zwei, damit man diesmal eine als Ersatz hat. Spielsachen? Irgendwo in der Ecke ist noch etwas, was noch nicht entsorgt, verschenkt, auf dem Flohmarkt verkauft wurde. Möbel? Nun gut, das Bett passt noch und das Regal wurde umfunktioniert. Aber dafür kam jetzt der Schreibtisch dazu.
Und das stelle man sich mal für ein ganzes Kinderleben bis zum Auszug aus der elterlichen Wohnung vor: Wieviele kurze Hosen, Kleider, Jacken, Unterhosen, T-Shirts? Wieviele aus Plastik gepresste Spielsachen, Gummistiefel, Trainigshosen, Sandalen in jeder Größe gäbe das auf einem Haufen? Nicht zu vergessen die Sportgeräte wie Fahrräder, Roller oder Spezielles wie Skischuhe. Und natürlich die materialintensive Babyzeit: Windeln, Kinderwagen und Buggy, Autokindersitz, Babydecke undsoweiter, undsoweiter.
Schon lange verstehe ich, warum es heißt, Familien seien die größten Konsumenten Deutschlands – schließlich mussten die Dinge, die man so entsorgt, drei Jahre früher ja auch besorgt und bezahlt werden.
Lösungen gibt es keine – klar kann man auf dem Kinderflohmarkt kaufen, dem jüngeren Geschwisterkind etwas vererben oder Tauschringe bilden. Aber der Materialschlacht entgeht keiner. Liebes Statistisches Bundesamt, wie wäre es denn mal mit einer Berechnung?