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Imst in Österreich – für Sportliche und Bergfreunde

    Nein, Josef möchte da nicht herunter. Mit der ganzen Kraft seiner Hundekilos stemmt sich der Bernhardiner, der aussieht wie Josef aus Heidis Zeichentrickserie, gegen den Boden: Kein Wunder, durch die Leiter des Kletterweges sieht das Tier den Abgrund durchschimmern.

     

    Wir sind auf einem Wanderweg in den Imster Bergen in Tirol. Also ganz ehrlich: Einen zappeligen Fünfjährigen möchte ich hier nicht herunter schicken, warnte doch das Schild am Eingang des Weges „nur für geübte Wanderer“. Hier in Tirol ist man das natürlich, auf dem steilen Weg, der zur Mittelstation führt, begegnet uns eine fröhliche Wandermutter, die ihren Zweijährigen eingehakt am Kletterseil die steilsten Ecken hochhebt. Wer sportlich ist und alpin geübt, kommt hier voll auf seine Kosten. Aber anders geht es natürlich auch.

    Natur, Berge und Achterbahn

    Wer Aussicht und Natur ohne Schweißperlen genießen möchte, kann mit der Doppelsesselbahn zum Gipfel auf 2.000 Meter fahren. Oben angekommen, können Eltern und Kinder jeden Alters zu verschiedenen Aussichtspunkten schlendern, zum Beispiel zum Sun O rama oder zum Adlerhorst. Natur und Berge gibt es hier satt. Die Kleinsten begeistern vielleicht auch schon die Bergblumen am Wegesrand – wunderbar, jeder soll Natur auf seine Art erleben. Damit es einem nicht so geht, wie dem Hund Josef und seinen Herrchen (die den Hund dann tragen mussten) , kann man auch von ganz oben mit etwas älteren Kindern oder dem Kleinsten in der Kraxe nicht ganz so spektakuläre Wege ins Tal oder zur Mittelstation wählen.

    Auf dem ersten Teilstück der Bergfahrt mit der Sesselbahn sieht man übrigens, wie sich glänzende Schienen den Berg hinunter schlängeln: Das sind die Schienen des Alpine Coaster, der auf 1500 Metern Höhe an der Mittelstation beginnt. Die 3,5 Kilometer lange „Bergachterbahn“. Keine Angst, Loopings sind hier nicht zu befürchten, dafür eine moderne, unglaublich lange Sommerrodelbahn, deren Streckenführung rasantes Fahren bergab zulässt – aber Bremsen gibt es am Sommerrodel auch und kleinere Kinder dürfen mit einem Elternteil gemeinsam fahren.

    Rosengartenweg am Wasserfall: Action in der Natur

    Wasser: Es schäumt, es spritzt, es stürzt zu Tal, bildet Seen, Treppen, schleift das Gestein ab – wow, Natur pur. Wir sind auf dem Rosengartenweg, der mitten im Zentrum von Imst beginnt, und den Berg hinauf führt, vorbei an einem wirklich spektakulären Wasserfall. Es schäumt, es spritzt es ist ziemlich laut – unser Sohn will gar nicht heim, obwohl es doch schon spät ist. Hier ist „Action“ mal in der Natur zu finden, großartig.

    Freestyle Wasserpark für Jugendliche

    Action ganz anderer Art findet man hier: In der Area 47, einer Freestyle-Wasser Arena im Ötztal. Eltern von Jugendlichen können sich einen dicken Stein im Brett beim Nachwuchs verdienen, wenn sie die Familie hierher führen.

    Wenn man sich erst einmal nichts darunter vorstellen kann, liegt es daran, dass es einige dieser Attraktionen höchst selten gibt. Es bleibt der Versuch der Beschreibung: Kinder ab 12 Jahre stürzen sich von einem Vorsprung auf ein riesiges aufgeblasenes Luftkissen. Während sie auf dem Luftkissen sitzen, hopst der nächste auf die gleiche Stelle und schleudert den ersten ins Wasser. Andere fahren auf Skiern oder Minischlitten von einer hohen Skischanzen-ähnlichen Rampe ins Wasser (Schlitten im Sprung am besten wegwerfen) oder stürzen mit Bobs auf einer langen Bahn mit dem Kopf voran ins Wasser. Alle sind übrigens mit Sturzhelm und Weste ausgestattet und erlaubt ist der Spaß ab 16 Jahre.

    Außerdem gibt es eine Wasserrutschenlandschaft, eine Slackline über dem Wasser und eine Wasserskianlage über den See. Wirklich toll für Jugendliche wie gesagt, etwas schwieriger für Kinder unter 12 Jahre, die außer beim Rutschen die gewagtesten Attraktionen nur als Zuschauer erleben dürfen. Familien mit kleinen Kindern sind hier fehl am Platz (es sei denn, Papa muss sich unbedingt einmal austoben) – der Veranstalter weist deutlich darauf hin, dass es keinen Kleinkinderbereich gibt.

    Familienklettern im Urlaub

    Imst und die Gegend rundherum ist ein Klettereldorado. Es gibt hier die größte Kletterhalle Österreichs mit einem sehr schönen Außenbereich und Kletterfelsen für alle Alters- und Könnensstufen. Der Ort ist Austragungsort von ranghohen Klettermeisterschaften, die örtliche Volksschule bietet sogar den Spezialisierungszweig „Klettern“ für die weiterführende Schule an. Klettern – viele Kinder möchten das lernen, ihre Eltern selbst haben diese junge Sportart in ihrer eigene Kindheit nicht betrieben. Warum also nicht einmal einen Kletterkurs als Teil des Familienurlaubs in den Ferien für die Kids? Die ehemalige Welt- und Europameisterin Bettina Schöpf bietet so etwas in ihrer Kletterschule an. Mehr zum Klettern für Kinder und dem Gespräch mit ihr hier.

    Nach soviel sportlicher Betätigung und Action darf es auch mal etwas ruhiger zugehen. Noch ein Tipp für Familien mit Kindern jeden Alters: Die Knappenwelt Gurgltal in Tarrenz zeigt in einer kleinen Freiluftausstellung eindrucksvoll und kindgerecht die Arbeit der „Knappen“, die hier am Inn im Mittelalter Erz abbauten und daraus wertvolle Rohstoffe gewannen. In kleinen Häusern sind Schlafräume aufgebaut, wie sie die Knappen kannten. Groß und Klein können mit Bauhelm gesichert einen dunklen und tropfenden Stollen betreten – das ist für Kinder sicher eindrucksvoll. In einem anderen Haus können neugierige Nachwuchshistoriker Steine selbst mit dem Hammer zerschlagen oder eine Kleinform des Zerkleinergerätes mit einer Kurbel betätigen. Kinderschilder greifen einzelne Aspekte der Ausstellung auf und erklären sie für die jüngeren Besucher noch einmal kürzer. Eine sehr schöne Möglichkeit, dem Nachwuchs, das Leben im Mittelalter näher zu bringen.

     

    Weitere Infos unter www.imst.at

    Hoteltipp: Superzentral in Imst, mit Hallenbad und Minisee für Schwimmer geeignet: www.hirschen-imst.com

     

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