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Für Kinder bitte keine Extrawurst

    Egal wo man im Supermarkt nachschaut, sieht man Lebensmittel, die speziell für die Bedürfnisse von Kindern produziert zu sein scheinen. Mal lockt die Beigabe von Sammelstickern der Lieblingssportler, kaum ein Kühlregal ist ohne Wurst in Bärenform. Für das elterliche gute Gewissen gibt es „die Extraportion Milch“ oder „Vitamine zum Naschen“.

    Der Markt dieser Produkte boomt trotz deutlich höherer Preise als Vergleichsprodukte ohne „Kinderspezifikation“. Denn moderne Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind und wissen, dass in der Wachstumsphase reichlich Eiweiß, hochwertige Fette, ausreichend Vitamine sowie Mineralstoffe benötigt werden. Der Griff zu süßem Quark mit Vitamin D und Kalzium, Fischstäbchen mit Omega-3-Fettsäuren, Bonbons oder Cornflakes mit Vitaminzusatz ist für viele die ideale Konsequenz modernen Gesundheitsbewusstseins.

    Experten der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. warnen: Unsere Kleinen benötigen keine anderen Lebensmittel als die Großen. Denn selten sind die bunten Kinder-Lebensmittel wirklich kindgerecht, weil es sich dabei oft um stark verarbeitete Produkte wie Wurst, zuckerreiche Süßwaren und Cornflakes handelt. Foodwatch hat dazu eine beeindruckende Pyramide von Kinder-Lebensmitteln und ihrer Wertigkeit für die tägliche Ernährung veröffentlicht Kinder-Lebensmittel gesund?

    „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“

    Zahlreiche Studien belegen: Die Ernährungsgewohnheiten werden im zarten Alter angelegt. Viele Jugendliche lehnen inzwischen frische Lebensmittel mit natürlichen Aromen ab, weil sie den  häufigen Einsatz von intensiven Aromen und Geschmacksverstärkern gewöhnt sind. Viele Kinder kennen Fleisch nur als weiche Wurst und Haferflocken nur in Form von Knusperflakes.

    Kinder, die viele frische und wenig behandelte Lebensmittel in der Kindheit kennenlernen, pflegen längerfristig auch als Erwachsene eine bewusste Ernährung und brauchen später seltener Diäten oder ärztlich verordnete Ernährungsumstellungen. Tipps für den Anreiz, mehr gesunde Lebensmittel zu essen: Spielzeug für gutes Essen

    Tipps für den Alltag

    Gesunde und wirklich kindgerechte Speisen dem Nachwuchs zu präsentieren ist mit wenig Zeit, Aufwand und etwas Fantasie möglich. Erfreulicherweise lässt sich dabei auch der eine oder andere Euro beim Wocheneinkauf sparen.

    Gemüse und Obst liefern Vitamine in natürlich farbenfroher „Verpackung“. Ein guter Gemüsehobel schafft schnell appetitliche Stäbchen und Formen. Hausgemachte Eiergerichte und Qualitätsfleisch enthalten ausreichend Eiweiß für das Wachstum. Raps- oder Walnussöle steuern Omega-3-Fettsäuren für die Gehirnentwicklung bei.
    Naturjoghurt und reiner Speisequark können mit frischen Kräutern, Beeren und Konfitüre selbst aufgepeppt werden. Milch und Käse sorgen für ausreichend Kalzium für die Knochen. Gebäck aus Roggensauerteig liefert außerdem Mineralstoffe und Ballaststoffe, die die Abwehrkräfte des Darms unterstützen.
    Wenn alle in der Familie gemeinsam frische und natürliche Lebensmittel zubereiten und dann verspeisen, ist Spaß am gesunden Tisch garantiert.

    Büchertipps zum Thema:

        

    Fotohinweis: obs/Danone GmbH Deutschland

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