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Neues Kinderschutzgesetz – doch noch geeinigt

    Seit mehr als drei Jahren wird bereits über die Verbesserung des Kinderschutzgesetzes in Deutschland gestritten. Bis Mitte Dezember sah es so aus, als ob das Gesetz nicht planmäßig zum 1.1.2012 eingeführt werden kann. Es ging ums Geld, wie so oft. Denn im Prinzip finden alle eine Verbesserung des Kinderschutzes gut.

     Ein paar Wochen lang stritten sich Bund und Länder um die Aufteilung der Kosten. Vor allem die geplanten Familienhebammen sind ein Kostenfaktor, den erst einmal niemand dauerhaft übernehmen möchte: Das sind Hebammen, die nach der Geburt eines Kindes nicht nur 10 Tage als Ansprechpartnerin für die frischen Eltern nach Hause kommen, sondern als besonders ausgebildete sogenannte Familienhebammen länger zu Familien geschickt werden, die Rat und Tat nötig haben.

    Nachdem das Gesetz erst im Vermittlungsaussschuss des Bundestages landete (und es gibt keine zeitliche Vorgabe, wie lange es dauert, bis es neu beraten werden muss), haben sich Bund und Länder nun doch kurz vor Weihnachten auf eine Kostenaufteilung geeinigt. Und das Gesetz kann wie geplant ab dem 1.1.2012 in Kraft treten.

    Weitere Verbesserungen für den Kinderschutz

     Darüberhinaus soll im Rahmen des neuen Kinderschutzgesetzes ein erweitertes Führungszeugnis für alle Pflicht werden, die in der Kinder- und Jugendhilfe hauptberuflich tätig sind. Scheinbar war dies noch nicht immer so – und bei den Ehrenamtlichen kann es immer noch individuell geregelt werden. Jugendämter sollen außerdem dazu verpflichtet werden, problematische Familien stärker zu kontrollieren, Ärzte sollen leichter die Jugendämter informieren können, wenn ihnen etwas Ungewöhnliches an einem Kind auffällt.

    Auch das Nationale Kompetenzzentrum Frühe Hilfen bekommt jetzt mehr Geld. Das Zentrum soll Instrumente entwickeln, um familiäre, schwierige Situationen früher und effektiver zu erkennen und Unterstützungsangebote für diese Familien ausarbeiten.

    Mal eine positive Überraschung in der Familienpolitik – wie schön!

    Foto: obs/proDente e.V.

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